Sound
Design, biologische
Frequenzen, 2. Teil
Hier
wirds praktisch: Empfehlenswerte Tips für Musiker
und Mixer:
Sound
Designer, speziell die Klangkulissenbauer aus Hollywood,
wissen eine Menge über die Wirkung verschiedener
Frequenzbänder in Sachen Emotion, Wahrnehmung und
Lenkung der Aufmerksamkeit. Ihre aufwendigen (ohne ä!)
3D Dolby-Surround Aufnahmen sind eine Fundgrube, nicht
nur für Musiktherapeuten! Einen nicht weniger wichtigen
Ansatz für funktionale Medien bieten die beiden folgenden
Beiträge über die Belcanto-Frequenz und "Das
Maß des Klanges - Über die Entdeckung des Codes,
mittels welchem das Gehirn Tonschönheit entschlüsselt":
Sound
Design, 1. Tei
Die
Belcanto-Frequenz
Wandern
wir in ein paar Oktaven höher, kommen wir vom Rhythmus
zur Tonhöhe und Sprachmelodie. Sie variiert von
Person zu Person, von Sprache zu Sprache. Das Altgriechische,
die Heimat des Hexameters, besteht aus weit mehr Vokalen
als das Deutsche, weswegen Hexameter hierzulande häufig
holpern. Semantische Differenzen gibt es auch zwischen
Hawaii und Hong Kong, Oxford und Texas, Bayrisch und
Belcanto. Sänger benutzen ihre Stimme wie ein Instrument,
Musiker lassen Instrument sprechen. Interessant die
Ansätze und Messungen des Geigenbauers Peter Greiner
und des Physikers Heinrich DŸnnwald. 3Sat in einer Sendung
über das ungewöhnliche Duo:
"Angesichts der Preise teurer Geigen es schon eine
Sensation, wenn Meistergeiger wie Günter Pichler,
Thomas Kakuska oder Heinrich Schiff eine Violine, Bratsche
oder ein Cello aus der Hand eines jungen Bonner Geigenbauers
den italienischen Kostbarkeiten vorziehen. Die spektakulären
Erfolge der Manufaktur von Peter Greiner und Heinrich
Dünnwald beruhen nicht nur auf der Erfahrung und
handwerklichen Präzision des Geigenbauers Greiner,
sondern auch auf den Messungen des Physikers Dünnwald.
1300 Violinen aller Preisklassen hat er im Laufe von
Jahren vermessen und ihre Klangspektren analysiert.
Eine Stradivari inspizierte er sogar mittels Computertomographie
- nur die absoluten Stars unter den Violinsolisten spielen
Instrumente von Amati, Guarneri oder Stradivari ...
"
Heinrich Dünnwald, der den Klang der Violine auch
in Relation zum Ideal des Belcanto untersuchte, hatte
dabei die grundlegende Orientierung der Streichinstrumente
(Geige, Cello, Bratsche) an der Gesangsstimme im Ohr.
Bei Violinen sind, so Dünnwald:
"Die
wichtigsten Kriterien für Wohlklang
(1)
relativ hohe Energie im Frequenzbereich unterhalb ca.
700 Hz
korreliert mit Sonorität und gegebenenfalls mit
"dunkler Klangfarbe";
(2)
zu hohe Energie im Bereich von ca. 700 bis 1600 Hz
ergibt unangenehme Klangmerkmale ("topfig",
"nasal" etc.);
(3)
hohe Energieanteile im Bereich von ca. 1600 bis 4000
Hz
korrelieren mit Brillianz und Tragfähigkeit;
(4)
relativ hohe Energie oberhalb ca. 4000 Hz
bewirkt unangenehme Eigenschaften der "Schärfe",
"Rauhigkeit" u. ä.."
Dünnwald
sieht ein typisches Qualitätsmerkmal alter italienischer
Meistergeigen in der Betonung des Frequenzfensters zwischen
1.600 und 4.000 Hz, mit einem Peak (Geige von Guarnerie)
bei 2.800 Hz, dem sogenannten "Sängerformanten"
- ein bekanntes Phänomen klassisch ausgebildeter
Gesangsstimmen.
Greiner
Stefan-Peter
Richard-Wagner-Str. 2
53115 Bonn
Linkempfehlung:
Vortrag "VIAS Opto-akustische Eingangsadmittanzmessung
an Streichinstrumenten,
gefördert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen
Nationalbank, Projekt 6352/3"
C
37 und organischer Wohlklang
Der
Geigenbauer Dieter Ennemoser pflegt einen ganz eigenen
Ansatz. In seinem Aufsatz "Das Maß
des Klanges - Über die Entdeckung des Codes, mittels
welchem das Gehirn Tonschönheit entschlüsselt"
skizziert er seine Theorie des Wohlklanges. Basierend
auf den akustischen Eigenschaften der Knochen und ihrer
Leitfähigkeit, genauer gesagt, auf "Kohlenstoff
bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius (C 37)".
Ob Übervokal, Timbre oder Obertöne - die physikalischen
Klangeigenschaften von C 37 schlagen sich bei Dieter
Ennemoser in folgenden Frequenzen und Tempi nieder:
"Innerhalb
einer Oktave entdeckte ich zehn bevorzugte Eigenschwingungen
von Kohlenstoff bei 37 Grad Celsius. Ich bestimme sie
mit:
1048
Hertz 1140 Hertz
1200 Hertz 1288 Hertz
1414 Hertz
1504 Hertz 1587 Hertz
1708 Hertz 1860 Hertz
1940 Hertz
Diese
Frequenzen sind in den ganzen Hörbereich zu oktavieren.
Das bedeutet, daß jede einzelne dieser zehn Frequenzen
auch als halbe, viertel, achtel usw. oder als doppelte,
vierfache, achtfache usw. Frequenz im C37-Spektrum vorkommt.
Die Einhaltung dieser Frequenzen hat bei einer künstlichen
Erzeugung sehr genau zu erfolgen ... Nach einigen Berechnungen
hatte ich folgende Metronomzahlen:
61,4
66,8 70,3
75,5 82,8 88,1
93,0 100
109
113,7 123 134
140 151
166 176
186 200
Schläge
pro Minute
Mit
Messungen und Vergleichen kam ich zu folgenden Ergebnissen:
C37-Tempi wirken gesund und satt im Klang, als würden
sie im Körper einrasten. Der Körper scheint
mitzuschwingen: Wie eine Schaukel, die durch wiederholte
kleine Stöße zum richtigen Zeitpunkt in weite
Schwingung gerät, läßt das richtige
Metrum den Körper mitschwingen und mitklingen.
Sogar am Klang des Pulsierens des Metronoms (es ist
ein elektronisches mit einem kleinen Lautsprecher) konnte
ich Unterschiede - abhängig vom Tempo - feststellen:
Das Pochen der C37-Tempi kam fester, klarer und kraftvoller.
Zwischentempi wirken oft näselnd und flach. Diese
Zwischentempi scheinen im labilen Gleichgewicht zu balancieren.
Sie bewirken ein unangenehmes, eine Verspannung erzeugendes
Gefühl, das nach einer Veränderung dieses
labilen Zustandes strebt ..."
Linkempfehlung:
Das
musikalische
Metrum als Konsequenz der C37-Struktur
Die C37 ¨ Theorie II - englisch und deutsch, Buch und
Infos:
Website
Dieter Ennemoser
The
Healing Power of Music:
The Buddha listens to the Sound of the Universe
Die
Akupunkturspezialistin Heidi
M. Hawkins, M.Ac., L.Ac. beschreibt in einem ausführlichen
und interessanten
Artikel eine Reihe von Frequzenzen, die mit Akupunkturpunkten
und inneren Organen einhergehen sollen. Einige der Frequenzen
basieren auf der kosmischen Oktave von Cousto, andere
auf den Arbeiten von LaSala-Kimmel, Beaulieu's und Steven
Birch.
Magic Frequencies -
Frequenzen im Studio
Ausgesprochen
hilfreich im Studioalltag sind Frequenzangaben wie die
aus "The Mixing Engineer's Handbook" von Bobby Owsinski:
gleich bei
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Before
we examine some methods of equalizing, it´s important
to note the areas of the audio band and what effect they
have on what we hear. The audio band can effectively be
broken down into six distinct ranges, each one having
enormous impact on the total sound.
Sub-Bass
The
very low bass between 16Hz and 60Hz that encompasses sounds
that are often felt more than heard, such as thunder in
the distance. These frequencies give the music a sense
of power even if they occur infrequently. Too much emphasis
on this range makes the music sound muddy.
Bass
The
bass between 60Hz and 250Hz contains the fundamental notes
of the rhythm section, so EQing this range can change
the musical balance, making it fat or thin. Too much boost
in this range can make the music sound boomy.
Low Mids
The
midrange between 250Hz and 2000Hz contains the low order
harmonics of most musical instruments and can introduce
a telephone-like quality to the music if boosted too much.
Boosting the 500Hz to 1000Hz octave makes the instruments
sound horn-like, while boosting the 1kHz to 2kHz octave
makes them sound tinny. Excess output in this range can
cause listening fatigue.
High Mids
The
upper midrange between 2kHz and 4kHz can mask the important
speech recognition sounds if boosted, introducing a lisping
quality into a voice and making sounds formed with the
lips such as "m", "b" and "v"
indistinguishable. Too much boost in this range - especially
at 3kHz - can also cause listening fatigue. Dipping the
3kHz range on instrument backgrounds and slightly peaking
3kHz on vocals can make the vocals audible without having
to decrease the instrumental level in mixes where the
voice would otherwise seem buried.
Presence
The
presence range between 4kHz and 6kHz is responsible for
the clarity and definition of voices and instruments.
Boosting this range can make the music seem closer to
the listener. Reducing the 5kHz content of a mix makes
the sound more distant and transparent.
Brilliance
The
6kHz to 16kHz range controls the brilliance and clarity
of sounds. Too much emphasis in this range, however, can
produce sibilance on the vocals.
Tips
for better vocals
Boost
a little at 125Hz to 250Hz to accentuate the voice fundamental
and make it more "chesty"-sounding. The 2kHz
to 4kHz range accentuates the consonants and makes the
vocal seem closer to the listener.
Dossier:
Psychoakustik
Psychoakustik
ist ein griffiger Name und wird sowohl von Klangforschern
und Therapeuten, New Age Musikern und von der Wissenschaft
für sich reklamiert. Dabei werden Binaural Beats
ebenso als psychoakustisch bezeichnet, wie jenes "Teilgebiet
der Psychophysik, daß die Zusammenhänge zwischen
der Physik der Schallsignale und der Wahrnehmung erklärt".
Die Psychoakustik beschäftigt sich also mit dem Zusammenhang
zwischen akustischen Reizen und den durch sie hervorgerufenen
Empfindung. Dabei berührt sie so unterschiedliche
Gebiete wie Physik, Medizin, experimentelle Psychologie,
Nachrichtentechnik, Physik und Biologie. Das Gehör
wird als kybernetisches System verstanden und (versuchweise)
mathematisch dargestellt; zu den wichtigsten psychoakustischen
Größen zählen das Richtungshören,
diverse Maskierungsphänomene, die Hörschwelle
und Effekte der Tonhöhenwahrnehmung.
Daraus
abgeleiteten Logarithmen und psychoakustische Modelle
finden sich in Kompressionsverfahren von Audiodaten (für
CD-Player, DAT`s und MiniDiscs, Mobilfunk, Spachübertragung,
MP3, streaming audio usw), sie werden in der Entwicklung
von Synthesizern, Effektgeräten, Mikrophonen und
Schallwandlern benötigt, in der Autoindustrie und
Weltraumforschung, bei der Programmierung von Spielkonsolen,
3D-Sounds und der Akustik von Virtual Reality Headsets.
Dossier:
Muzak - mehr als nur Musik
Wenn
wir schon von Sound Design sprechen, darf Muzak nicht
fehlen: Der größte Radiosender der Welt avancierte
vom Liebling der Nation zum Buhmann und wieder zurück.
Fluch oder Segen, man kann viel von Muzak lernen: Über
die Länge musikalischer Zeiteinheiten, welche Playlists
stimulieren und wie man musikalisch neutral über
den Tag kommt. Gilt das auch für funktionale Medien
und Medical Muzak? Zum Artikel >>
Dossier:
Mozart, Milch und Bier
Die
Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Nordrhein-Westfalen
untersuchte, ob Mozart mehr Milch bringt: 180 Kühe
wurden zwangsweise mit der kleinen Nachtmusik beschallt
und gaben auch promt 0,6 Prozent mehr Milch. Ex-Musiktherapeut
Guido Horn brachte es auf ähnliche Steigerungsraten,
während die Toten Hosen, und vor allem die Wildecker
Herzbuben, den Milchfluss minimierten: Der ländliche
Monsterhit "Herzilein" reduzierte die Milchleistung
um 2.6 Prozent!
Auch
der Mozart Effekt bei Menschen (Mozart hören und
schlauer werden) ist nach wie vor umstritten. Wissenschaftler
der Harvard University werteten in "Nature"
über 16 Untersuchungen mit 714 Probanden aus und
konnten keine nennenswerte Zuwächse beim Intelligenzquotienten
feststellen. Vorläufiges Fazit: "Es gibt entweder
gar keinen oder nur einen sehr kleinen Mozart-Effekt."
Sound
Design, 1. Teil