Die
Robert A. Monroe Story,
1. Teil
Binaural
Beats zählen
zu psychoakustischen Klassikern und gehen auf
Entdeckungen des Amerikaners Robert Allan Monroe zurück.
Der Rundfunk- und Fernsehproduzent machte in den 60ern
spontane Erfahrungen mit OBEs (Out of Body Experience)
und ein musikalisches Phänomen brachte ihn auf
eine Idee ...
Robert
A. Monroe
1915
als Sohn eines College
Professors und einer Ärztin geboren, machte er
1937 sein Examen an der Ohio State University als Ingenieur
und Journalist. Zwei Jahre später zog er nach New
York, wo er mit seiner Firma RAM Enterprises Jingles,
Musik- und Radioprogramme produzierte (Take a Number,
Meet your Match und MGM Screen Test, Radiodramen à
la High Adventure, Nightmare Scramble oder Thrill Seeker).
Monroe hatte sich bereits als Journalist, Produzent
und Komponist einen Namen gemacht, als er 1956 einige
kleine Radiostationen in North Carolina und Virginia
kaufte und 1962 die Monroe Industries, Inc. gründete.
Ein Jahr stieg er in das boomende TV-Kabelgeschäft
ein, verkabelte Charlottesville and Waynesboro, Virginia
und hätte weiter Karriere machen können, wenn
da nicht sein Interesse für Fragen des Bewußtseins
gewesen wäre ...
Der
Mann mit den zwei Leben
1956
hatte Monroe sein erstes OBE (out of body experience)
und war staunend Zeuge, wie sein Bewußtsein
den Körper verlies und sich "wie ein Caddy
steuern ließ". Zwar waren OBE´s Mitte
der Fünfziger in Amerika ein eher problematisches
Phänomen, doch Monroe erwies sich als vorbehaltloser
Beobachter, der akribisch seine Erlebnisse analysierte
und 1971 in seinen ersten Buch ("Der Mann mit
den zwei Leben - Reisen außerhalb des Körpers",
Ansata-Verlag, 1981) beschrieb. Die Fähigkeit,
sein Bewußtsein vom Körper zu lösen
und wie mit einem Fahrzeug damit zu reisen, wird in
vielen Kulturen beschrieben, beispielsweise von polynesischen
Seefahrern, die auf ihren langen Reisen damit navigierten.
Nur - welches Medium kann unsere klassischen Vorstellungen
von Raum und Zeit überschreiten? Und in welchem
Bewußtseinszustand reisen diese Personen?
Die
Technik mit den zwei Tönen
Monroe´s
OBE´s traten spontan auf und wurden meist von
charakteristischen Vibrationen
*** eingeleitet. Bei seinen Versuchen, diese
vibes musikalisch nachzuahmen, stieß er eine
(auf dem binauralen Hören) basierende Stereo-Technik,
die ihm zum Durchbruch verhalf:
Werden
zwei unterschiedliche Töne über Kopfhörer
eingespielt (beispielsweise 200 Hz in das eine und
210 Hz in das andere Ohr), "konstruieren"
die beiden Gehirnhälften einen dritten, einen
Phantom-Ton: den sogenannten Binaural Beat. Er ist
die Differenz der den beiden Töne (in unserem
Fall 10 Schwingungen (beats) pro Sekunde). Dieser
Ton wird aver nicht im eigentlichen Sinne "gehört",
sondern eine bestimmte Hirnstruktur, der Olivary Nucleus,
tritt mit ihm in Resonanz.
*** Linkempfehlung:
Töne
und Vibrationen
Interessanter Artikel von Alfred Ballabene über
Vibrationen und körpereigene Schwingungen (unter
Berücksichtigung des ballistischen Erklrungsmodells
nach Itzhak Bentov) - speziell im Hinblick auf Kundalinikräfte,
außerkörperliche Reisen und Astralabenteuer.
Hemi-Sync®
Monroe
entdeckte, daß wenn die Resonanz in beiden Hemisphären
phasengenau auftritt, ein Zustand kohärenter Synchronisation
entsteht. Er nannte diesen Zustand Hemisphären-Synchronisation
(Hemi-Sync), sein späteres Markenzeichen
für diese Technik. Dabei wird die cerebrale Energie,
ähnlich einem Laserstrahl, auf ein schmales Frequenzband
focussiert - typisch für Schlafphasen und Zustände
tiefer Meditation. Für Dr. Lester Fehmi vom Princeton
Biofeedback Research Institute, ist "Synchronisierung
die maximale Effizienz des Informationstransports im
gesamten Gehirn." Soweit die Grundlagen des Hemi-Sync®
Verfahrens, daß sich Monroe 1975 patentieren ließ.
Der
Beginn des Monroe Instituts
Von
seinen Erkenntnissen zunehmend fasziniert, verkaufte
Monroe 1974 sein Unternehmen und gründete in
den idyllischen Blue Ridge Mountains in Virginia das
Monroe Institute. Unterstützt von einer Reihe
interessierter Neurologen, Ärzte, Trainer, Musiker
und sensitiver Freiwillliger, die liebevoll seine
"Explorer" nannte, untersuchte er die Wirkungen
von Binaural Beats auf Körper und Bewußtsein.
Zu den Explorern der ersten Stunde zählte auch
Rosalind McKnight, die während einer solchen
Session erstmals über den Kontakt mit Wesenheiten
aus einer anderen Dimension berichtete und ihre Erlebnisse
festhielt (Rosalind McKnight, Cosmic Journeys).
Explorer
unterwegs
Monroe
war weder Psychologe noch Mediziner, sein Interesse
galt der Karthographie innerer Räume. Das zeigt
auch der Aufbau seiner Experimente. Die typische Forschungseinheit
bestand aus einer "Basis" und einem "Explorer".
Die Basisstation versorgte ein Trainer (häufig
Monroe selbst), der in einem kleinen Studio saß
und über Mikrophon und Kopfhörer mit dem
Explorer in Kontaktr stand. Dieser lag in einer kleinen
Kabine, die ihn gegen Licht, Aussengeräusche
und elektromagnetischer Strahlung abschirmte; es gab
regelbare Lautsprecher und die Möglichkeit, das
Licht hinsichtlich Farbe und Helligkeit zu variieren.
Der Explorer lag auf einem Bett aus Sand und stand
mit Kopfhörer und Mikrophon (manchmal auch über
EEG und EKG) in ständiger Verbindung mit der
Basis. Er bekam Binaural Beats zu hören und wechselte
in einen anderen Bewußtseinszustand.
Faszinierende
Logbücher
Faszinierend
sind die Mitschnitte und Logbücher, die am Institut
aufgezeichnet wurden. Zwischen Explorer und Basis
herrscht eine zwanglose, nüchterne Athmosphäre,
die so nicht recht zu dem paßt, was die Versuchsperson
berichten. Unbefangen wird über Reiseerlebnisse
außerhalb des Planeten geplaudert, über
Kontakte zu außerkörperlichen Wesen und
Entitäten, als würde man mit dem Pickup
über Land fahren und seine Eindrücke via
Handy beschreiben. Um sich dabei besser zu orientieren
und nicht in sprachlose Gewässer abzugleiten,
entwickelte Monroe seine eigene Terminologie. "Focus"
bezeichnet "Focus" einen charakteristischen
Zustand, den man (mit bestimmten Binaural Beats) betreten
und wieder verlassen kann. Leicht erreichbar ist Focus
10: Geist ist wach, Körper schläft. In Focus
12 wird die Wahrnehmung über die Grenzen des
Körpers hinaus erweitert, in Focus 15 werden
die Dimensionen der Zeit aufgehoben und in Focus 21
betritt man "die Brücke zwischen menschlicher
und nicht-physischer Realität" .
Ähnliche
Schichten des Bewußtseins kennen wir aus anderen
Kulturen: Während Mitteleuropäer meist müde
oder gestresst sind, kennen die Senoi (Malaysia) zwölf
Stadien zwischen Traum und Wachbewußtsein, jeweils
präzise definiert und exakt voneinander zu unterscheiden.
DOSSIER:
Infoquelle
Newsgroups I
"Ich
möchte ein paar Dinge über das Monroe Institut
loswerden, von denen ich denke, daß sie wichtig
sind. Erstens, die Studien, die ich von ihnen kenne,
sind zwar interessant, aber in Relation zu wissenschaftlicher
Methodik häufig zu einfach gestrickt. In ihrem
Mangel an Feinheit und Nachlässigkeit in ihrem
Mangel daran, sich an wissenschaftliche Methodik zu
halten, erinnern sie mich mehr an High School Projekte.
Das ist der Grund, warum sie in wissenschaftlichen
Kreisen nicht als Wissenschaftler anerkannt sind.
Dies gesagt, denke ich durchaus, daß viel Forschung
in diesem Bereich ursprünglich durch Monroe stimuliert
wurde, und wir schulden ihm immer Dankbarkeit dafür.
Ich würde ihn jedoch nicht als Wissenschaftler
bezeichnet (noch halte ich mich für einen Wissenschaftler)
Die zweite Sache, die ich als noch wichtiger ansehe,
ist das Monroes größter Fehler (meiner
Meinung nach) darin lag, sich auf Erlebnisse zu konzentrieren.
Fast alles was er tat, zielte darauf ab, Kombinationen
von Binaural Beats zu finden, die seltsame und überirdische
Erlebnisse kreierten ... Das Bedauernswerte in
all dem ist, daß es dieses einzige unbewiesene
Stück Information ist, das Monroe durchsetzen
wollte: Das seine Multifrequenz-Layser überhaupt
eines entrainments fähig sind. Ich habe selbst
einiges an Arbeit in diesem Bereich getan (ich bin
Neurobiologe) und weiß von keiner Studie, die
zeigt, daß irgendeinse Version von Layern den
einfachen alten zweifachen Sinus Binaural Beat in
Sachen Leistung übertrifft."
Beitrag
von William Harris, Direktor von Centerpointe, einem
Hersteller von Brainprogrammen. Ein Besuch auf ihrer
Website lohnt sich: www.centerpointe.com
Multi-Frequenz-Layer
Nach
und nach entwickelte Monroe rund 50 unterschiedliche
Hemi-Sync-Patterns, eine Spezialität des Hauses.
Während andere mit einzelnen Frequenzen oder einem
dynamischen Verlauf über die Zeit hinweg arbeiten,
mixte Monroe verschiedene Beats und konstruierte komplexe
Layer. Sie werden durch neue Forschungen (Bilford, Weiss,
Lester 1993/Perry 1993/Van Vestin 1995) in Frage gestellt.
Ihnen zufolge blendet unser Hirn komplexe, gehirnwellenähnliche
Patterns eher aus als einzelne Frequenzen. Andererseits
kann das Institut auf Untersuchungen und Studien verweisen,
reproduzierbare Ergebnisse und jahrzehntelange Erfahrung.
Die
Idee lag in der Luft
Unabhängig
von Monroe experimentierten auch andere, darunter
Forscher wie Dr. Gerald Oster, Biophysiker an der
Mount Sinai School of Medicine, mit Oszillatoren,
Lautsprechern, monauralen und binauralen Beats. 1973
publizierten Oster, L. A. Jeffress und Kollegen einen
Artikel in Scientific America und wiesen darauf hin,
daß "binaurale Schwingungen die Zusammenarbeit
beider Ohren erfordern und als Folge der Interaktion
von Wahrnehmungen im Gehirn entstehen" - und
daß die Trägerfrequenzen unter 1500 Hz
liegen müssen, um wirksam zu sein.
Auch
am Institut wurde intensiv weitergearbeitet, Monroe
produzierte seine ersten Kassetten und gab Ende der
Siebziger eine Reihe offener Seminare am Esalen Institut
und anderen Treffpunkten der jungen amerikanischen
Psycho-Szene. Sie machten ihn und seine Technik schlagartig
bekannt und sorgten für neue Impulse, Interesse
und Interessenten. Zehn Jahre später öffnete
Michael Hutchison (Megabrain, Megabrain Power) die
Szene für eine neue Generation von Hörern,
die Tontechnik entwickelte sich und es wurde immer
leichter, Binaural Beats am eigenen Rechner oder Synthesizer
zu produzieren. So entstand eine Vielzahl von Programmen,
Kassetten und kleinen Labels, die mehr oder weniger
gute CDs auf den Markt warfen, allerdings meist ohne
das Engagement eines Robert Monroes.
Theorie
der Binaural Beats
Wie
funktionieren Binaural Beats und was passiert im Hirn?
Monroe-Forschungs-direktor F. Holmes Atwater: "EEG-Untersuchungen
zeigen in objektiven, meßbaren Größen
den Einfluß von Hemi-Sync auf Erregungszustand,
Aufmerksamkeitsfokus und Bewußtseinsebene. Verschiedene
EEG-Studien (Foster 1990; Sadigh 1990; Hiew 1995 u.
a.) belegen, daß die Hemi-Sync und seine binaural
beats Änderungen im EEG hervorrufen. Nachdem
die im EEG abgebildete Gehirntätigkeit durch
das RAS reguliert wird (Swann et al. 1982; Empson
1986), gibt das EEG Aufschluß über die
RAS-Tätigkeit und Änderungen dabei infolge
von Hemi-Sync."
Frequenz-Folge-Reaktion
Monroe
führte den Begriff FFR, Frequency Following Response,
ein, der wegen seiner mechanischen Implikationen oft
mißverstanden wurde. Reiz-Reaktions-Modelle
sind simpel - auch wenn, so Frederik Turner und Ernst
Pöppel "…bekannt ist, daß die
Verarbeitungsprozesse im Gehirn primär rhythmischer
Natur sind und das diese Rhythmen durch periodische
optische und akustische Stimuli getriggert werden
können, um bestimmte Bewußtseinszustände
hervorurufen." Ob simple FFR oder elektromagnetische
Fluktuationen in offenen Systemen, in den letzten
zwanzig Jahren enstanden mehrere kontrollierter Doppelblind-Studien,
unter anderem von Grey, Benson, Oster, Budzinski,
Young, Kodera, Treboli, Gotz, Foster und anderen.
Data
counts
So
zeigten 1980 Untersuchungen
von Hink, Kodera, Yamada, Kaga, & Suzuki, daß
ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Binaural Beats
und den Gehirnwellen-Aktivitäten besteht; Owens
und Atwater belegten 1995, daß "der subjektive
Eindruck von Binaural Beats entspannend oder stimulierend
sein kann, abhängig von der Frequenz der Binaural-Beat-Stimulation".
So werden Binaural Beats im Bereich der Delta- und
Thetawellen mit Enstpannung, Schlaf, Meditation und
Kreativität in Verbindung gebracht (Hiew, 1995);
Binaural Beats im Alphabereich stimulieren Alpha-Aktivitäten
und BB´s im Betabereich steigern Aufmerksamkeit,
Wachheit und Gedächtnisleistung (Kennerly, 1994).
Es
gibt es zahlreiche Berichte über BB´s zur
Schmerzreduktiong und gegen Schlafstörungen,
zur Steigerung der Konzentration, für Flow und
Peak Performance im Sportlern - trotzdem bleiben viele
Fragen offen. Aktuelle Forschungsergebnisse
werden in einer Reihe von Foren und Newsgroups diskutiert,
die sich über Binaural Beats und anderen MindTechnologien
austauschen. Sie zählen zu den besten Infoquellen
in Sachen Binaural Beats, psychoaktive Frequenzen
und Stimulationstechniken.
Weiter
zum 2. Teil
Mit der Definitionen der Fokus-Zustände, Linkliste,
Literaturempfehlungen und den Verbindugen von Monroe
zum US-Militär