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Womb Sounds -
Symphonie im Mutterleib

Dr. Fred J. Schwartz, Anästhesist und forschender MusikMediziner, unterlegte zahlreiche CDs mit "womb sounds", Klängen aus dem Mutterleib. Die charakteristischen Fließgeräusche des Blutes, begleitet von den stetigen Rhythmen des Herzens und der Atmung  haben eine tiefgehende Wirkung auf Babies - und Erwachsene! Hier einige Auszüge aus dem Artikel von Dr. Fred J. Schwartz über "Stressverminderung in den vor- und nachgeburtlichen Phasen, Musiktherapie, Einsparungen bei Behandlungskosten"

Zum Originalartikel von Dr. Fred Schwartz

Mehr über Babies, Hören und Musik

Während der Schwangerschaft meiner Frau, fing ich an, über die Umgebung des ungeborenen Kindes nachzudenken. Ich wußte, daß der Fetus bereits im Mutterleib intensiv auf Musik und Geräusche reagiert und beschäftigte mich intensiver damit, was es für ihn bedeutet, ständig dem Geräusch des Blutrauschens in der Plazenta ausgesetzt zu sein.

Diskolärm im Mutterleib

Dieses Geräusch wird vom Ungeborenen als sehr laut und dominierend wahrgenommen. Bei Frequenzen unter 500 Hz ist die Durschnittsstärke 80 Db mit Spitzenfrequentzen von 95 Db. (Gerhardt & Abrams, 1996). Das wäre eine Lautstärke vergleichbar mit der in einem Tanzlokal am Samstagabend ...

Säuglinge an der Herzseite

In seinen Studien notiert Dr. Lee Salk ( 1973), daß die meisten Mütter ihren Säugling mit Vorliebe an der linken Brust halten - der Herzseite. Dr. Salk analysierte populäre Bücher mit Photographien und Bildern von Säuglingen und Erwachsenen. Fast 80% der Abbildungen zeigten die Mutter mit ihrem Kind an der linken Seite. Diese Vorliebe zieht sich durch alle Kulturen! Später stellte Salk eine Aufnahme von Herztönen her, wie sie links wahrgenommen werden und konnte damit Neugeborene auf der Kinderpflegestation im Krankenhaus  beruhigen ..

Prägende Klänge

Ultraschalluntersuchungen ergaben, daß der Fetus bereits in der 16. Woche der Schwangerschaft auf Geräusche außerhalb des Mutterleibs reagiert. (Hepper, 1994, Shahidullah & Hepper, 1992).

Das Neugeborene kann - wenn es unterschiedliche Aufnahme pränataler Geräusche vorgespielt bekommt - zwischen denen seiner Mutter und jenen einer anderen Frau unterscheiden (Righetti, 1996).

Es ist darüberhinaus in der Lage, emotionale Inhalte in den vorgeburtlichen Geräuschen wahrzunehmen und reagiert darauf mit Veränderungen in seinen Bewegungen und in der Herzgeschwindigkeit. (Righetti, 1996).

Dr. Stalk ist überzeugt, daß sich diese pränatalen Geräusche so tief einprägen, daß nach der Geburt ähnliche Klänge in einem funktionellen Zusammenhang mit dem ursprünglichen Erlebnis stehen. Dies erklärt rhythmische Ähnlichkeiten der modernen Musik mit Rhythmen in der Gebärmutter

Mütterliche Ur- und Unsinnslaute

Andere Fachleute sehen eine Verbindung zwischen den prägenden Geräuschen aus dem Mutterleib und den "Unsinnlauten", die Mütter gebrauchen, wenn sie mit ihrem Neugeborenen sprechen, z.B.: "hush", "shush", "shah" (jiddisch), "Ushuru" (äthiopisch), und "enshallah" (ägyptisch). Vielleicht liegt hier eine Erklärung für die Nutzung ähnlicher Laute in verschiedenen Religionen, z.B.: "Om" (Buddhismus), "Shalom" (aus dem Hebräischen), tibetanische Oberton Gesänge, gregorianische Gesänge).

Womb sounds

Meine Beschäftigung mit der pränatal-akustischen Umgebung führte zu einer Zusammenarbeit mit Burt und Joe Wolff. Wir stellten eine Aufnahme zusammen mit Geräuschen aus dem Mutterleib und weiblichen Stimmklängen, genannt Transitions TM, und eine Serie von Aufnahmen aus dem Mutterleib zur Anwendung in der Zeit der Schwangerschaft, des Geburtsvorgangs und selbst für Kleinkinder.

Wirkungen

Es wurde uns klar, daß diese Art von Musik sehr beruhigend auf das Neugeborene wirkt, vor allem auf das frühgeborene Kind. Eine Studie zeigte, daß TM Musik hilfreich bei der Pflege künstlich beatmeter Frühchen (frühgeborener Kinder) mit niedrigem Sauerestoffgraden war. Ein erhöhter Sauerstoffgehaltg und Reduzierung von Streß wurden Auch bei der Anwendung von Musik beobachtet (Collins & Kuck, 1991). Eine weitere Studie zeigte, daß, wenn Wiegenlieder bei der Intensivpflege von Neugeborenen gespielt wurden, weniger Fälle von Sauerstoffmangel vorkamen. (Caine, 1991).

Es besteht kein Zweifel, daß manche lauten Geräusche, verursacht von Geräten und Signalgebern in der Intensivpflege, für das Neugeborene schädlich sind. Während Untersuchungen bei Frühgeborenen wurde eine Gruppe dieser Kinder von den sie umgebenden Geräuschen durch Ohrenschützer isoliert. (Zahr & Traversay, 1995). Dieser Kinder hatten eine höhere Sauerstoffsättigung und verbrachten mehr Zeit in der Schlafphase als die Kinder in der ungeschützten Gruppe. Weitere Untersuchungen belegte, daß sich die tägliche Gewichtszunahme verdoppelte, wenn die Frühgeborenen Musik hörten (Caine, 1991, Coleman, Pratt & Abel, 1996). Und andere Studien ergaben, daß musiktherapierte Kinder 3-5 Tage früher aus der Intensivstation entlassen wurden. (Caine, 1991, Colenman, Pratt & Abel, 1996, Standley, 1996)

Behandlungskosten

Das macht deutlich, daß die Anwendung einer Musiktherapie nicht nur wohltuende Wirkung auf das Wachstum und die Entwicklung der frühgeborenen Babys hat, sondern darüber hinaus zu Ersparnissen bei den Behandlungskosten führen kann, die ein wesentliches Problem für die heutige Gesellschaft sind. Allein in den USA kostet intensive Pflege der Frühgeborenen mehr als 1000 US Dollar pro Tag pro Kind, d.h.: im Jahr 3,5 Milliarden US Dollar. Die zusätzlichen Kosten einer  Sonderschulerziehung und die fortlaufenden Kosten der medizinischen Behandlung für solche Kinder sind größer als die Initialkosten für die NICU-Intensivpflege. (Lewit, et al, 1995). Vieler dieser Kinder leiden unter Hör- und Sehschwächen oder Lernunfähigkeit. Schließlich verursachen diese Kosten nur Menschen, die ihre eigene Leistungsfähigkeit nicht voll entwickeln können.

Es scheint also, daß wir mit relativ kleinen Ausgaben für die Anwendung von Musikaufnahmen auf der Intensivstation einen Aufenthalt dort um mehr als 3 Tage verkürzen und dabei 3.000 US Dollar pro Kind einsparen könnten.

Zum Originalartikel von Dr. Fred Schwartz

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