Prof.
Igor Smirnov
Abends
im Zug, fiel mir zwischen Heidelberg und Karlsruhe
ein Regionalblatt in die Hand. Es war mitten im russischen
Wahlkampf und ich fand einen interessanten Artikel
mit der Überschrift:
"Putins
Popularität gibt Russen Rätsel auf
"
Es
ging um Prof. Igor Viktorowitsch Smirnov, sein Institute
of Psycho-Correction in Moskau und seine Arbeit an TV
Spots für den unbekannten Politiker Wladimir Putin.
Der Artikel begann damit, daß "die kleine
Provinstadt Novy Oskol mit 20.000 Einwohnern in Russland
wenig bekannt war. Bis eine Moskauer Zeitung von einem
merkwürdigen Fall berichtete, der sich dort im
Dezember 1999 ereignet haben soll. Während der
Dumawahl hatte in Novy Oskol ein Kandidat namens Andrej
Skotsch gesiegt. Dahin konnte der bis dahin unbekannte
Mann bei der Abstimmung mühelos die einflussreiche
örtliche Nomenklatura abhängen. Es schien
rätselhaft, wie Skotsch ohne ein Programm und "mit
dem Äußeren eines neureichen Kapitalisten"
in einem kommunistischen Wahlkreis ein Rekordergebnis
von 53 Prozent erzielen konnte. Bis ein neugierigr Journalist
herausefunden hatte, daß der Psychologe Skotsch
angeblich lange Jahre in der Forschungsabteilung des
russischen Geheimdienstes FSB für Massensuggestion
beschäftigt war ...
Putins
Popularität gibt Russen Rätsel auf
Während
sich Andrej Skotsch nur für einen Sitz in der
Duma interessierte, wollte Putin ganz nach oben. Und
dafür kam nur einer in Frage: Prof. Igor Smirnov.
Der verriet bereits einige Jahre früher seinem
Journalisten der Moskovskie Novosti auf die Frage,
ob er mit seiner Technik auch Wahlen beinflussen könne:
"Im Prinzip schon. Es ist zwar nicht sonderlich
schwer, aber auch nicht wirklich interessant".
Man bräuchte nur in einen Spots entsprechende
Bilder einbauen, um Wähler mittels TV oder Internet
zu manipulieren: "Ich kann jemand dazu bringen,
Schirinowski zu lieben. Es reicht ein Monat intensive
Suggestion, um einen Menschen völlg unter Kontrolle
zu bringen, so daß er bei der Wahl für
einen bestimmten Kandidaten stimmen würde."
Smirnov
überarbeitete also Putins Spots, wobei pro Minute
Film sechs Stunden Rechenzeit nötig waren und
ein 1.5 Millionen Dollar Computer. Psychologe Viktor
Ferscht, Mitglied der "Ärzte für Menschenrechte":
"Um die Bilder unbewusst zu machen, werden sie
in 3.000 Fragmente zerlegt. Vor der Sendung wird jedes
Bild mit je einem Fragment ergänzt. Die Teilchen
sind so klein, daß das Auge sie nicht wahrnehmen
kann - doch das Unterbewußtsein setzt sie leicht
zu einem Bild zusammen".Auftraggeber, so der
Artikel weiter, war der Medienunternehmer "Boris
Beresowski, der in Putins Interesse handele. Als Autor
der "Schmuggeltechnik" bezeichnete Ferscht
den russischen Akademiker Igor Smirnov".
Zwischen
Moskau und Los Alamos
Smirnov
arbeitete in der Sowjetunion als Psychologe, sein
Institut an der Moskauer Akademie für Medizin
war bestens ausgestattet und er unterhielt Kontakte
in die Staaten (darunter zu den auf Mind Control spezialiserten
Los Alamos National Laboratories unter der Leitung
von John B. Alexander). Bereits in den frühen
Neunzigern verfügte Smirnov über ein Computerprogramm,
das auf der Basis individueller EEG-Aufnahmen und
kollektiver Vergleiche eine Landkarte des Unbewußten
und verschiedener Gefühle wie Angst, Wut und
sexuelles Verlangen zeichnen konnte. Und Smirnov versprach,
mit Hilfe subliminaler Botschaften, diese Landschaft
verändern zu können – und damit das
Verhalten der Probanden. Newsweek, Village Voice und
Defense Electronics berichteten zwischen 1993 - 1994
ausführlich über Smirnovs Aktivitäten
in den USA.
Phoneme
Dann
kam der Zusammenbruch der Sowjetunion, die Karten
wurden neu gemischt und Smirnov arbeitet seit 1994
erfolgreich mit Suchtkranken. Das ZDF zeigte, wie
die Probanden unter anderem einen mit der Sucht assoziierten
Begriff nannten, zb den Namen der Person, die ihn
an die Nadel brachte. Er bildet das "Phonem",
eine akustische Einheit, die (softwaregenerierte)
Informationen in jene Areale des Gehirns leitet, in
denen die Sucht codiert ist - und um sie dann zu "löschen"
1.
Phase: Mental Probe
Andere Berichte (Shukman, 1995) beschreiben Probanden
mit Elektroden an Stirn und Brust vor einem Monitor.
Sie bekommen über Kopfhörer ein Stakkato
von Fragen gestellt, die sie bewußt nicht hören
können und die in Musik, Sprache oder weißes
Rauschen eingebettet sind. Paralell werden Worte für
Millisekunden auf den Monitor geflasht. Dabei wird
die unbewußte Reaktion des Probanden im EEG
von einer Software analysiert, aufbereitet und automatisch
(oder vom Therapeuten gesteuert) dem Probanden rückgemeldet.
Die Software vergleicht zudem die individuelle Reaktion
mit Kenngrößen verwandter Kollektive (Berufe,
Nationalitäten, Risikogruppen) und scannt nach
Korrelationen. Das soll einen Entzug und eine "ultraschnelle
Psychothereapie" ermöglichen.
2.
Phase: Mental Correction
Phase zwei besteht aus optisch-akustischem Feedback,
wobei laut Smirnov ist "das Wichtigste an dieser
Methode der Gerbrauch semantischer Stimuli ist- Wörter,
verschiedene Bilder, Symbole aus dem Unbewußten
- analog zu den Messungen von Phase 1". Das Feedback
wird subliminal unter Musik, Sprache oder weißes
Rauschen gemischt, Schlüsselwörter werden
auch über Knochenschall oder über elektromagnetische
Impulse übertragen. Erfahrungen mit dieser Technik
soll mit traumatisierten russischen Soldaten in Afganistan
und Angehörigen des Sicherheitsapparates gemacht
worden sein. Keine dieser Techniken ist neu, doch
Smirnov scheint sie ausgieboig studiert, getestet
und nach vorn gebracht zu haben.
Psychotechnology Research Institute
Seit
kurzem ist Smirnovs online und Sie können sich
direkt auf seiner Website informieren. Marktwirtschaftlich
korrekt werden die Themen leider nur oberflächlich
angerissen und erklärt, interessant ist die Lektüre
allemal. Smirnov stellt seine Arbeit und Dienstleistungen
vor, darunter
• Acoustical
and Audiopsychocorrection
• Videopsychocorrection und
• Intensive Psychocorrection
Ein
paar Websites weiter wendet er sich an die "werten
Kollegen" und vergleicht die Technik mit einem
Messer, das je Intention, Nutzen oder Schaden anrichtet:
"Wir möchten unsere Arbeit mit Ihnen teilen
- und die Verantwortung dafür. Seien Sie extrem
vorsichtig im Umgang mit unserer Methode. Genießen
Sie nicht die Power über Ihre Patienten und mißbrauchen
Sie nicht Ihre technische Macht, indem Sie Informationen
von Personen ohne ihre Zustimmung erhalten und Befehle
in Ihrem Unterbwußtsein verankern ...
Ich glaube, daß das 3. Jahrtausend ein Zeitalter
der spirituellen Entwicklung sein kann und wir sind
so etwas wie tastende, stolpernde Entdecker dieser
Ära. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen,
unsere Arbeit mit Ihnen zu teilen."
Die
üblichen Verdächtigen
Ob
sich Smirnov auch über solche ethische Fragen
mit der Psychotechnologies Corporation aus Richmond,
Virginia, unterhielt, die (laut Defense Electronics)
sein Wissen und seine Software bereits Anfang der
Neunziger kaufen wollten? Und was wurde bei seinem
Treffen mit Präsident Clinton und den üblichen
Verdächtigen von CIA,FBI, Defense Intelligence
Agency und der Advance Research Projects Research
Agency besprochen (Jason Jeffrey in "Electronic
Mind Control")? Ganz zu schweigen von der Frage,
wer wohl heute alles zu seinen Kunden zählt,
nachdem die Technik frei verkäuflich ist.
Psychotechnology
Research Institute
Linkliste:
Raven1,net
Startseite
zum Thema Mind Control und amtliche Aktivitäten,
umfangreiche Linksammlung, zahlreiche Artikel und
Dossiers
Dossier
über Igor Smirnov von 1999
A Subliminal Dr. Strangelove
Newsweek
Aug. 22, 1994
IGOR
SMIRNOVS DEVICE AND THE THOUGHT CONTROL
Rumor
Mill News Agency