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Neues Lernen,
3. Teil

Technik Nr. 1
Lernen und Visualisieren
David Meier,  Center for Accelerated Learning, Lake Geneva, führte im Auftrag der US-Armee eine groß angelegte Studie zum Thema Lernen durch. Im Zentrum stand die Wechselwirkung zwischen Lernen, Erinnern und bildhaftem Vorstellen. Über mehrere Jahre hinweg wurden 268 Schüler und Studenten aus verschiedenen US-Bundesstaaten getestet. Die Studenten, die ihre geistige Vorstellungskraft gezielt trainierten und beim Lernen einsetzten, schnitten durchschnittlich 12% besser ab, was das unmittelbare Erinnerungsvermögen anging, im Langzeit-Test behielten sie sogar 26% mehr Lernstoff. David Meier über die Ergebnisse:

"Die Anwendung der Multi-Sinnesvorstellung im Bildungsbereich ist nur natürlich. Wie unsere Studie zeigte, personalisiert sie das Lernen, es macht mehr Spaß und es hilft, das Gelernte zu behalten. Es gibt kein Mittel, ganz gleich, wie hochentwickelt es auch sein mag, das der Stärke, der Flexibilität und der bequemen Anwendung der menschlichen Vorstellungskr gleichkommt. Wir müssen der geistigen Vorstellungskraft dieselbe Aufmerksamkeit widmen, wie den komplizierten, von Computern unterstützten audio-visuellen Lerngeräten. Wir besitzen die beste multi-sensorische Lehrmaschine der Welt - mitten in unserem Kopf."

Weiterer Vorteil: Visualisieren funktioniert unabhängig von Geschlecht, Alter, Schule, ethnischer und sozialer Herkunft. Übrigens ein alter Trick in neuen Kleidern: Bereits die alten Griechen wußten um die Kraft der Bilder und setzten sie gezielt in Universitäten und Schulen ein...

Technik 2:
Lernen durch Überladen

Thomas Budzynski, einer der amerikanischen Biofeedback-Päpste,  entwickelte das Lernen mit dem "Jet Age-Mantra". Dabei wird das rechte Ohr (=linke Gehirnhälfte) mittels einfacher Aufgaben überladen. Beispielsweise kann eine einfache Geschichte eingespielt werden, bestimmte Musik, oder - wie bei Budzynski - eine "sinnlose" Zahlenkombination (Jet Age-Mantra).

Über das linke Ohr (=rechte Gehirnhälfte) wird dann der eigentliche Lernstoff zugespielt. Entweder mit einer Kassette, die vorher besprochen wurde, oder live mit dem Lehrer. Die Laustärke wird dabei so weot zurückgenommen, daß der Lernstoff gerade noch mühelos verstander werden kann.

Wenn das Band über Kopfhörer abgespielt wird, lauscht der Schüler entweder der  Geschichte (siehe Hypno-Peripheral Processing), oder er wiederholt leise die endlosen Zahlenkolonnen.

Durch die Konzentration auf die Zahlen und den leiseren Text im anderen Ohr wird das Bewußtsein überladen und fält in eine mehr oder weniger leichte Trance. In diesem Zustand wird die "kritische Kontrollinstanz" unseres Bewußtseins ausgeschaltet und der Lernstoff fließt unmittelbar und direkt ins Gedächtnis. Budzynski hat diese Technik  erfolgreich mit Suggestionen  zur Gewichtsreduktion und Raucherentwöhnung kombiniert. Lanfristige Verhaltensmodifikationen lassen sich offensichtlich am besten mit Meditationen im Theta-Bereich kombinieren.

Eine ähnliche Technik empfiehlt auch der Management-Trainer, Autor und und Zukunftsforscher Gerd Gerken. in Sachen Mind Design: Ein Ausschnitt aus einem Artikel in der Zeitschrift Wiener:

"Nur wer Muster von oben sehen kann und die wichtigsten Stellschrauben erkennt, kann wirklich Elite werden. Die einzige Möglichkeit, das Hirn darauf zu programmieren, Muster zu erkennen, ist das Gehirn überzubelasten.

Am besten durch ein Informationsbom-bardement. Das heißt, in Rekordzeit extrem viel lesen, paralell dazu Videoclips ansehen, Musik hören und etliches mehr. Am Anfang erlebt man dabei eine Art Dösigkeit. Man ist von der Informationsflut wie paralysiert, nimmt gar nichts mehr wahr. Aber dann springt das Gehirn plötzlich eine Stufe höher, erkennt Muster, sieht die WQuintessenz und Strukturen.

Die Übung ist anstrengend. Aber als kommende Elite muß man sich das Theorem abtrainieren, man müsse sich abends erholen. Im Gegenteil, man muß gründlich und konsequent an sich arbeiten. Das Gehirn springt zum Beispiel nicht um, wenn man das Informations-bombardement nur ab und zu macht. Dann geht es nur in ein nervöses Flattern über. Man muß das Leben auf eine neue, höhere Ebene heben - und wie eine Droge durchziehen".

Technik 3:
Die Zeitraffer-Technik

Die optimale Informations-Verarbeitungsgeschwindigkeit unseres Gehirns scheint rund zweieinhalbmal so schnell zu sein, wie unsere Sprechgeschwindigkeit. Wenn also ein Band doppelt so schnell abgespielt wird, wie es aufgenommen wurde, kommen wir unserem eigenen Tempo entgegen. Geübte Schnell-Hörer  schaffen es laut Vera F. Birkenbihl bis zur zehnfachen Beschleunigung, die Verdoppelung ist also erst der Anfang.

Neben geeigneten Tonbandgeräten gibt es auch spezielle Sprach-decoder, die den lästigen Micky Mouse-Effekt der Stimme eliminieren, allerdings schlagen die Kosten für eine optimale technische Lösung kräftig zu Buche. Doch notfalls tut es auch ein Diktiergerät ...

Ein Testprogramm könnte etwa so aussehen: Sie sprechen den Text eines neuen Gebietes auf Band. Sie verdoppeln beim Abspielen die Geschwindigkeit und nehmen den Text mit in eine Entspannungsübung.

Wenn Sie  den Text mehr oder weniger bewußt anhören, dann verkrampfen Sie sich nicht dabei, alles wortgetreu verstehen zu wollen. Eine zweite Möglichkeit wäre die Kombination der Zeitraffer- mit der Paralell-Lern-Technik. Dazu spielen Sie zusätzlich Musik ein und den schneller abgespielten Lernstoff paralell dazu, aber deutlich leiser.

Ihr Unterbewußtsein wird beim ersten oder zweiten Durchlauf eine Menge Information mitbekommen und wenn Sie sich danach erneut mit dem Text beschäftigen, werden Sie erstaunt sein, wie bekannt Ihnen die eine oder andere Information vorkommt. Denkbar ist natürlich auch eine Kombination mit selbstgesprochenen Texten und Suggestionen zur Verhaltensmodifikation und zum mentalen Training.

Technik 4:
Die Paralelll-Technik

Geben Sie jemand ein Buch in die Hand und sagen Sie ihm, daß er einen bestimmten Abschnitt daraus einmal durchlesen soll. Wenn  er fertig ist, bitten Sie ihn  ein zweites Mal darum,  aber diesmal  besonders aufmerksam. Spätestens jetzt bringen sich die meisten in einen denkbar ungeeigneten Lernzustand: die Haltung versteift sich, die Stirn wird in Falten gelegt, unser Freund verkrampft sich.

Ist unser Bewußtsein als kritische Kontrollinstanz erst einmal ausgeschaltet, lernen wir häufig "wie von selbst", die Idee des Paralell-Lernens. Nehmen Sie einen neuen Text, ein interessantes Feature oder einen anderen Mitschnitt und lassen ihn knapp über der Hörschwelle abspielen, in jedem Falle leiser, als Ihre Hauptaktivität, auf die sich paralell konzentrieren: etwa.Musik hören, fernsehen ‑ oder nehmen den Text mit in Ihre Mind Machine Session.

Lassen Sie das Band paralell zur Musik laufen oder zu den Tönen Ihrer Mind Machine, in jedem Fall aber im Hintergrund.

Doch selbst wenn Sie neben dem "Lernen" fernshen oder lesen, Sie haben mehrere Gehirne in Ihrem Kopf, die alle paralell Informationen verarbeiten können. Selbst, wenn Sie sich nur auf eine Tätigkeit bewußt konzentrieren, oder nur einen Gedanken denken können,  Ihr Gehirn kann weitaus mehr als das.

Wenn Sie sich also auf eine andere Tätigkeit stürzen, erlauben Sie Ihrem Gehirn, sich auf die Hintergrund-Information zu konzentrieren. Schwierig wirds nur, wenn Sie sich auf beide Informationsebenen gleichzeitig begeben wollen: dann rutschen die meisten aus. Zumindest am Anfang ...

Technik 5:
Twilight Learning

Das Lernen im Dämmerzustand der Thetawellen, eine Technik, die von Thomas Budzynski    entwickelt wurde und von Michael Hutchison  regelmäßig in MEGABRAIN-Workshops eingesetzt wird. Dabei sitzt der Schüler an einem kleinen EEG-Gerät, daß kontinuierlich seine Gehirnwellen mißt. Gleichzeitig hört er über Kopfhörer entspannende Musik.

Sobald sich die Entspannung vertieft und verstärkt Thetawellen gemesen werden, wird die Musik langsam ausgeblendet und der eigentliche Lernstoff wird eingespielt. Fällt der Schüler in einen weniger tiefen Bewußtseinszustand zurück, blendet der Lernstoff aus und die Musik wird wieder eingespielt. Mit der Zeit lernt der Proband, immer stabilere Thetawellen zu produzieren (Biofeedback) und umgeht so  die die "kritische Kontrollinstan" seines Tagesbewußtseins. Der neue Lernstoff kann damit mühelos ins Unterbewußtsein einfließen.

Während der Lernstoff im Alpha-Zustand einige Male wiederholt werden muß, soll im Thetazustand ein einziger Durchgang genügen. Auch wenn einige Fragen bei dieser Behauptung offen bleiben (kann der Lernstoff auch wieder mühelos abgerufen werden?), sind aus der Hypnose solche Erinnerungs-Phänomene bekannt.

Technik Nr. 6:
Das Wiener Unterichtsmodell

Ein sicherer Platz in der neuro-pädagogischen Hall of Fame gehört Professor Giselher Guttmann, dem Leiter der Abeilung praktische und experimentelle Psychologie an der Universität Wien. Wo Freud´s Couch steht, untersucht  Guttmann seit vielen Jahren mit komplexen EEG-Techniken die menschlichen Gehirnwellenmuster, analysierte Rasseltrancen ebenso wie Einfllüsse von Mind Machines. Guttmann entwickelte ein spezielles Trainingsprogramm für Spitzensportler, die in Wettkampfsituationen regelmässig versagen, die gefürchteten Trainingsweltmeister. Interessiert an den Möglichkeiten cerebraler Leistungssteigerung, übertrug er seine Erkenntnisse aus dem Spitzensport auch auf das Lernen.

So entstand ein gehirngerechtes Unterrichtsmodell, das mehrere tausend österreichische Schulkinder (trotz Wiederstände der Kultusbürokratie) wieder mit dem Lernen versöhnte. Seit kurzem lernen auch in Lichtenstein 8 Schulklassen unter Laborbedingungen mit diesem Modell, in enger  Zusammenarbeit mit Professor Guttmann, dem Schulamt Lichtenstein und den beteiligten Lehrern.

In der optimalen Schulstunde stellt der Lehrer zunächst den aktuellen Stoff in einer kurzen Übersicht vor, Zeit für die Klasse, sich vorzubereiten und mental einzutunen. Die darauffolgende Entspannungsübung versetzt die Schüler in einen Zustand erhöhter Leistungsbereitschaft und dient der geistig/körperlichen Aktivierung.

Danach wird der Lernstoff in knappen Schlagzeilen präsentiert, den sogenannten Kerninformationen (möglichst mit optischer und akustischer Unterstützung). Der nächste Schritt führt  in ein weit entferntes Wissensgebiet, um die Verarbeitung der Kerninfos nicht zu stören.

Danach kommt die erste Wiederholung der Kerninformationen  in thematisch leicht modifizierter Form. Es schließt sich ein weiterer Ausflug  an,  abschließend  die zweite Wiederholung der Kerninformationen.

 Das Wiener Unterichtsmodell:

1. Einführung 5 Min.
2. Entspannung 5 Min.
3. Kerninformation 5 Min.
4. Intervall I 5 Min.
5. Wiederholung I 5 Min.
6. Intervall II 10 Min.
7. Wiederholung II 10 Min.


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