Physiologie, 
                            Mathematik, Musik und Medizin: 
                            Definitionen und Konzepte für die Forschung 
                            1. Teil  
                            von 
                            Ralph Spintge 
                           
                          
 
                              Einführung 
                                und  
                                Begriffserklärung 
                                In den vergangenen 15 Jahren sind bedeutende Fortschritte 
                                sowohl in der Forschung als auch in der klinischen 
                                Anwendung von Musik in der Medizin erzielt worden. 
                                Heute schließlich liegen zuverlässige 
                                Beweise dafür vor, daß Musik eine reproduzierbare 
                                Wirkung ausübt und über wertvolle therapeutische 
                                Eigenschaften verfügt. Aus diesem Grund schlagen 
                                wir als Begriff für den therapeutischen Einsatz 
                                von Musik in der Medizin die Bezeichnung MusikMedizin 
                                (ein Wort, zwei große M) vor. 
                             
                           
                            
                                    
                           
                               
                            
                                    Ebenso 
                                      umfassend wie wesensbezogen steht das Wort 
                                      "MusikMedizin" für eine wissenschaftliche 
                                      Bewertung musikalischer Stimuli im medizinischen 
                                      Bezugsrahmen, insbesondere über mathematische, 
                                      physikalische, physiologische und medizinische 
                                      Untersuchungen - aber auch im Hinblick auf 
                                      ihre therapeutische Anwendung zur Ergänzung 
                                      traditioneller Heilmethoden unter Beachtung 
                                      des jeweiligen Krankheitsfalles, der zugehörigen 
                                      Medikation sowie des individuellen Procedere 
                                      (s. auch Spintge & Droh 1992a; Maranto 
                                      1992; Pratt 1995). 
                                    Dieser 
                                      Ansatz unterscheidet sich von dem der Musiktherapie 
                                      als Teil der psychiatrischen Fürsorge 
                                      oder der Psychotherapie (Aldridge 1993). 
                                      Wir verstehen Musiktherapie als psychotherapeutische 
                                      Anwendung der Musik, als eigenständige 
                                      Spezialität. Natürlich besteht 
                                      grundsätzlich ein verwandtschaftliches 
                                      Verhältnis zwischen MusikMedizin und 
                                      Musiktherapie. Hinzu kommt, daß der 
                                      Begriff  "Musikmedizin" heute 
                                      auch mit Berufskrankheiten von Musikern 
                                      und Tänzern assoziiert wird. 
                                    Die 
                                      Hauptfrage in diesem Zusammenhang bleibt 
                                      jedoch noch immer unbeantwortet: Warum ist 
                                      Musik wirksam und welche sind ihre Wirkungsparameter? 
                                      Es scheint allgemeiner Konsens darüber 
                                      zu bestehen, daß Musik möglicherweise 
                                      das wirksamste emotionale und ästhetische 
                                      Kommunikationsmittel überhaupt ist. 
                                      Es gab und gibt keine menschliche Zivilisation, 
                                      in der nicht Musik gemacht und erlebt wurde. 
                                      Die Frage bleibt: wie können wir den 
                                      musikalischen Code für emotionale Kommunikation 
                                      entschlüsseln? Unsere klinische Arbeit 
                                      führt uns zu der Annahme, daß 
                                      der Rhythmus das effektivste musikalische 
                                      Element darstellen könnte. Der musikalische 
                                      Rhythmus wird als strukturierte Abfolge 
                                      von metrischen, melodischen und harmonischen 
                                      Einheiten über die Zeit innerhalb eines 
                                      Musikstückes verstanden. Von einem 
                                      eher biologisch orientierten Blickwinkel 
                                      aus betrachtet, ist er eine strukturierte 
                                      Abfolge von zeitbezogenen Funktionseinheiten 
                                      innerhalb eines dynamischen Systems.  
                                    
                        Die 
                          wesentliche Rolle des Rhythmus wird beispielsweise durch 
                          unsere Erkenntnisse über die Wurzeln der Musik 
                          und der Heilkunde bestätigt. Die menschliche Kulturgeschichte 
                          war schon immer auch eine Geschichte der Religion, der 
                          Heilkünste und genauso die Geschichte der Musik. 
                          Musik war schon in der Steinzeit, vor rund 12.000 Jahren, 
                          Bestandteil des menschlichen Lebens (Soffer 1985). Bereits 
                          aus den ältesten erhaltenen schriftlichen Belegen 
                          für die Existenz der Heilkünste geht die Anwendung 
                          von Musik als Teil eines mystischen, religiösen 
                          Heilungszeremoniells hervor (Codex Hammurabi, ca. 4.000 
                          v. Chr., s. auch Übersicht bei Spintge 1992a). 
                           
                        Später 
                          wurde die Musik selbst zum Heilmittel (Kuemmel 1977). 
                          Wenn wir uns mit dem spezifischen Wert beschäftigen, 
                          den die Musik offenbar für den Menschen der Frühzeit 
                          besaß, sollten wir uns des Umstandes bewußt 
                          werden, daß die Wahrnehmung der Zeit als Grundbestandteil 
                          unserer Existenz in rhythmischen Zyklen organisiert 
                          ist, wie etwa Tag und Nacht, die Aufeinanderfolge der 
                          vier Jahreszeiten, der Menstruationszyklus etc. Seit 
                          Anbeginn der menschlichen Existenz hatte die Organisation 
                          der Zeit selbstverständlich immer einen ganz besonderen, 
                          überlebenswichtigen Stellenwert. Heutzutage stellt 
                          die Lehre von den Biorhythmen einen neuen, aber bereits 
                          fest etablierten Wissenschaftszweig dar. Diese beherrschen 
                          das Verhalten biologischer Systeme von der molekularen 
                          Ebene bis hin zu makroskopischen Verhaltensmustern ganzer 
                          Gruppen von Individuen. 
                                    
                        Ist 
                        Rhythmizität das fehlende Bindeglied  
                        zwischen Musik, Physiologie und Medizin? 
                        Dieses 
                        Thema ist Gegenstand unserer derzeitigen Untersuchungen. 
                        Rhythmizität wird als strukturierte Koordination 
                        zweier unterschiedlicher Rhythmen über die Zeit in 
                        einem dynamischen System verstanden, einschließlich 
                        interaktiver Phänomene wie Synchronisation, Extinktion, 
                        Verstärkung und Kopplung (Abel, Geier, Spintge u. 
                        Droh 1996; Lex, Pratt, Abel u. Spintge 1996). Das Basiskonzept, 
                        auf dessen Grundlage wir unsere physiologischen Studien 
                        durchführen, ist die folgende Definition der MusikPhysiologie:
                        Die 
                          MusikPhysiologie als Naturwissenschaft untersucht die 
                          biologischen Eigenschaften der ars musica, die wiederum 
                          menschliche Emotionen und Gefühle durch eine harmonische 
                          und rhythmisch strukturierte Abfolge von akustischen 
                          Stimuli zum Ausdruck bringt. Alle musikalischen Parameter 
                          zeigen einen gewissen Grad einer Zeitordnung oder Zeitstruktur 
                          im Ablauf des musikalischen Prozesses. Daher sucht die 
                          MusikPhysiologie nach biologischen Zeitstrukturen beim 
                          Menschen, die eine äquivalente "Resonanzadress" 
                          für musikalische Zeitstrukturen darstellen könnten. 
                           
                        Abbildung 
                          1 veranschaulicht mein sogenanntes "missing-link-Konzept" 
                          der zwischen Physiologie, Medizin, Mathematik / Physik 
                          und Musik bestehenden wechselseitigen Beziehungen, mit 
                          der Rhythmizität als zugrundeliegendes verbindendes 
                          Prinzip. Präzise ausgedrückt, gilt diese Betrachtung 
                          derzeit nur für anxioalgolytische (angst- und schmerzlindernde) 
                          Musik (AAM). 
                           
                           
                           
                          ABB. 1:  
                          Das "missing-link-Konzept": Grundlage der 
                          MusikPhysiologie, MusikMedizin und Musiktherapie - die 
                          Wechselbeziehungen zwischen Physiologie, Medizin, Mathematik 
                          und Musik mit der Rhythmizität als mögliches 
                          Bindeglied ("missing link").  
                                    
                        Musik, 
                          Physiologie und Mathematik 
                          Rhythmen 
                          stellen eins der beherrschenden Grundphänomene 
                          - vielleicht sogar das vorherrschende Phänomen 
                          - in allen biologischen Systemen dar (Haken & Koepchen 
                          1991). Erst kürzlich haben Untersuchungen zur Rhythmizität 
                          in Physiologie, Medizin und Mathematik ein breites Interesse 
                          geweckt. Während musikalische Rhythmen per se interessant 
                          für Musikologen, Musiker, Musikpsychologen und 
                          Musiktherapeuten sind, hat sich die Rhythmusforschung 
                          rasend schnell in physikalischen, physiologischen und 
                          mathematischen Untersuchungsansätzen sowie in der 
                          klinischen Medizin ausgebreitet.Dieser 
                          Trend wird durch neue Methoden der Datenerhebung und 
                          -analyse noch gefördert.  
                        Nicht-invasive 
                          Methoden zur kontinuierlichen Betrachtung von dynamischen 
                          physiologischen Prozessen in Verbindung mit computergestützten 
                          Bewertungssystemen wie auch neuartige mathematische 
                          Konzepte zur Analyse von nicht-linearen biologischen 
                          Systemen erlauben es, die komplexen Wechselwirkungen 
                          von unterschiedlichen oszillierenden Systemen zu beobachten, 
                          zu beschreiben, zu visualisieren und auch vorherzusagen 
                          (Haken 1978, 1986; Haken & Koepchen 1991). 
                        Ein 
                          solches System könnte beispielsweise die Musik 
                          sein, das andere die Rhythmizität der Herzfrequenz 
                          oder die elektrische Hirnaktivität (EEG). Bemerkenswert 
                          in diesem Zusammenhang ist, daß Gesetzmäßigkeiten 
                          biophysikalischen Verhaltens wie auch die Methoden zur 
                          Beschreibung ihrer Wechselwirkungen in so gänzlich 
                          verschiedenen Bereichen wie Physiologie, Laserphysik, 
                          Ökologie, Wirtschaftslehre, Straßenverkehrsüberwachung, 
                          Wachstumsmuster von Pflanzen, Kardiologie und anderen 
                          mathematisch berechenbar sind (Haken & Koepchen 
                          1991; Haken 1992).  
                        In 
                          der Medizin belegt die Rhythmusforschung bereits eine 
                          große Bandbreite von Phänomenen wie etwa 
                          Herzfrequenz-Variabilität (Ereignisvorhersage nach 
                          Herzinfarkt), Autorhythmizität von Blutgefäßen 
                          (Steuerung von Blutdruck und Durchblutung), rhythmische 
                          Aktivität des sympathischen Nervensystems (Performance-Steigerung 
                          bei Leistungssportlern, Linderung chronischer Schmerzen), 
                          Rhythmogenese von Atmungsvorgängen (Schlaf-Apnoe, 
                          plötzlicher Kindstod), Synchronisation und Koordination 
                          motorischer Funktionen (Leistungssteigerung im Sport), 
                          zirkadiane Schlafrhythmen, elektrische Hirnaktivität, 
                          Oszillation in der Wahrnehmung, chemische Kommunikationsvorgänge 
                          im Zellinneren und zwischen den Zellen, und viele andere 
                          mehr (Abel, Berger, Conze, Droh, Klüssendorf, Koepchen, 
                          Koralewski, Krause, Spintge 1994; Haken, Kelso u. Bunz 
                          1985; Haken & Koepchen 1991). 
                           
                                    
                        Auch 
                          wenn einige Forschungsgruppen versucht haben, ein umfassendes 
                          mathematisches Modell für die Musik zu erstellen, 
                          sind wir eher der Ansicht, daß es lohnender ist, 
                          mit nur einem musikalischen Parameter zu beginnen - 
                          dem Rhythmus. Ein kurzer Abriß unseres musikphysiologischen 
                          Konzeptes folgt weiter unten (weitere Einzelheiten siehe 
                          bei Koepchen, Droh, Spintge, Abel, Klüssendorf 
                          u. Koralewski 1993). Biologisches Leben ist ein rhythmisch 
                          organisierter Prozeß mit Frequenzen, die sich 
                          über eine große Bandbreite erstrecken. Sogar 
                          Moleküle, die kleinsten Komponenten der Lebensfunktion, 
                          durchlaufen oszillatorische chemische und funktionale 
                          Wandlungen.  
                        Das 
                          menschliche Leben ist als Teil der lebendigen Welt eingebettet 
                          in rhythmische Ordnungen, auch wenn wir nur einen sehr 
                          begrenzten Teil all dieser Rhythmen bewußt wahrnehmen. 
                          Die meisten makroskopisch beobachtbaren Rhythmen basieren 
                          auf der wechselseitigen Koordination vieler Einzelelemente 
                          in einer ganz charakteristischen Form der Selbstorganisation. 
                          Auf diese so sehr unterschiedlichen Lebenssysteme kann 
                          eine nichtlineare mathematische Analyse der Selbstorganisation 
                          angewandt werden. Da die sich wechselseitig beeinflussenden 
                          physiologischen Rhythmen  durch die Synchronisation 
                          und Selbstorganisation aus lauter oszillierenden Untereinheiten 
                          entstehen, ist diese neue Art der Mathematik imstande, 
                          die komplexe biologische Rhythmizität zu quantifizieren 
                          und zu analysieren. 
                                    
                          
                                    
                        Abb. 
                          2:  
                          Bandbreite der Frequenzen menschlicher physiologischer 
                          Rhythmen auf einer logarithmischen Skala mit den Frequenzen 
                          auf der linken und den Perioden auf der rechten Seite. 
                          Externe Rhythmen, die von der Außenwelt her auf 
                          den Organismus einwirken, werden auf der linken Seite 
                          angezeigt, interne Rhythmen auf der rechten. Die Dreiecke 
                          auf der rechten Seite charakterisieren den Bereich, 
                          in dem die jeweiligen Rhythmen auftreten, und die typische 
                          Frequenz für den betreffenden Rhythmus. Man beachte 
                          die großen Frequenzbreiten mit beträchtlichen 
                          Überlappungen im Bereich der neurovegetativen und 
                          motorischen Rhythmen, verglichen mit den kleinen Variabilitäts-Bandbreiten 
                          der langsameren Rhythmen, die durch Anpassung an externe 
                          Rhythmen entstanden sind.   
                        Bemerkenswert 
                          ist auch, daß der Frequenzbereich, der in einem 
                          Metronom (das  in musikalischen Studien benutzt 
                          wird) angelegt ist, exakt mit dem Frequenzbereich des 
                          Herzschlages übereinstimmt, die zwischen Ruheperioden 
                          und körperlicher Arbeit auftreten können. 
                          Im Hinblick auf die physiologische Rhythmizität 
                          weist dieser Bereich einige charakteristische Merkmale 
                          auf: diese Rhythmen erscheinen in Systemen mit homöostatischer 
                          Rückkopplungs-Eigenregulierung vitaler Funktionen 
                          wie etwa der Steuerung des arteriellen Blutdruckes oder 
                          der Blutgaskonzentration. Daraus resultiert, daß 
                          zwischen der homöostatischen Funktion der Stabilität 
                          und dem rhythmischen Wechsel (der Veränderlichkeit) 
                          von vitalen Parametern ein permanenter Wettbewerb stattfindet, 
                          wobei beide Parameter den jeweils anderen begrenzen. 
                           
                        Dies 
                          trifft insbesondere für die Wechselwirkungen zwischen 
                          den vegetativen (autonomen) und den somatomotorischen 
                          Systemen zu. Man darf dabei nicht außer acht lassen, 
                          daß die rhythmische Steuerung vegetativer Prozesse 
                          in einem gemeinsamen Netzwerk von Neuronen im Gehirn 
                          stattfindet, die gleichzeitig für den Wachzustand 
                          des Gehirns wie auch für die Kontrolle des Muskeltonus‘ 
                          zuständig sind. Aus diesem Grunde ist dieses neuronale 
                          Netzwerk bei der zentralen Steuerung des emotionalen 
                          Verhaltens, so auch bei der Streßreaktion involviert. 
                          Eine der zuvor angesprochenen Wechselwirkungen, "Einkoppelungseffekt" 
                          bzw. neudeutsch "entrainment" genannt, besteht 
                          darin, daß ein Rhythmus mit einem anderen synchronisiert. 
                          Die qualitative Erfassung der Eigenschaften der Einkoppelung 
                          ist einfach - beispielsweise in der Synchronisation 
                          von motorischer Bewegung und Atmung bei Ruderern oder 
                          Schnelläufern. Eine quantitative Analyse dieser 
                          Wechselbeziehungen dagegen ist sehr viel schwieriger. 
                                    
                        Erich 
                        von Holst hat im Jahre 1939 als erster die beiden Prinzipien 
                        nachgewiesen, die die nachfolgenden komplexen physiologisch-rhythmischen 
                        Phänomene steuern: a) den "Magneteffekt" 
                        und b) die "Überlagerung". Der Magneteffekt 
                        ist die Grundlage der Einkoppelung und kann in Form von 
                        statistisch bevorzugten Phasenbeziehungen erklärt 
                        werden, die auch dann auftreten, wenn keine Synchronizität 
                        erreicht wird. Für gewöhnlich führt ein 
                        Rhythmus, und der andere ist von ihm abhängig. Überlagerung 
                        hingegen bedeutet ganz einfach, daß die Amplitude 
                        des einen Rhythmus‘ zu der des anderen hinzugezählt 
                        oder von ihr abgezogen wird, ohne daß dadurch die 
                        Phase beeinflußt wird. Zumeist liegt eine Mischung 
                        von Magneteffekt und Überlagerung vor. Von Holst 
                        prägte den Begriff "relative Koordination", 
                        um diese Regeln in ihrer Gesamtheit zu beschreiben. Sie 
                        sind nicht nur auf die Wechselwirkung unterschiedlicher 
                        interner Rhythmen anwendbar, sondern auch auf die Einwirkung 
                        der Umwelt auf interne Rhythmen. Dies kann man bei der 
                        Koordination von Beinbewegungen bei Rennpferden beobachten 
                        wie auch bei der Saug- und Atemaktivität von Säuglingen 
                        oder menschlichen Handbewegungen (Haken, Kelso u. Bunz 
                        1985).  
                        Die 
                          Rhythmen und oszillatorischen Muster, die das Leben 
                          allgemein auszeichnen, sorgen für die Flexibilität 
                          und kreative Variabilität, die zur Aufrechterhaltung 
                          des Lebens den herausfordernden und lebensbedrohenden 
                          Umweltbedingungen gegenüber vonnöten sind. 
                          Vom medizinischen Standpunkt aus betrachtet, ist es 
                          unbedingt erforderlich, nicht nur darüber Bescheid 
                          zu wissen, wie diese individuellen Rhythmen physiologischer 
                          Funktionen entstehen, sondern auch, wie von außen 
                          einwirkende rhythmische Stimuli - etwa die Musik - die 
                          Modulation der inneren Rhythmen beeinflussen. Aus diesem 
                          Wissen ergibt sich ein gewisser Grad an Vorhersagbarkeit 
                          normaler und abnormaler physiologischer Verhaltensmuster 
                           
                           
                          a) unter den verschiedensten Streßbedingungen, 
                           
                          b) bei chronischen Krankheiten und chronischem Schmerz, 
                          und  
                          c) unter physischer Belastung, mit und ohne Musik, usw. 
                           
                        Weiter 
                          zum 2. Teil 
                           
                           
                                    
                         Internationale 
                          Gesellschaft  
                          für Musik in der Medizin (ISMM) 
                            
                                    Dr. 
                                      Roland Droh  
                                      Prof. Dr. Ralph Spintge 
                                      Paulmannshöher Straße 17 
                                      58515 Lüdenscheid 
                                    
                        Die 
                          Internationale Gesellschaft für Musik in der Medizin 
                          (International Society for Music in Medicine, ISMM) 
                          wurde im Jahre 1982  gegründet. Mitglieder 
                          sind Ärzte, Wissenschaftler und Institutionen aus 
                          Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien und Australien. 
                          Alle befassen sich wissenschaftlich, künstlerisch 
                          oder praktisch-klinisch intensiv mit medizinischen Anwendungen 
                          von Musik.  
                        Die 
                          Gesellschaft ISMM bietet die organisatorische Basis 
                          für einen fach- und kulturübergreifenden Austausch 
                          von Konzepten, Erkenntnissen und Erfahrungen zu wissenschaftlichen 
                          Grundlagen und praktisch-klinischen Anwendungen von 
                          Musik in der Medizin. Das Fachorgan des Gesellschaft 
                          ISMM ist das "International Journals of Arts Medicine 
                          IJAM  (MBB Music Inc., St. Louis, USA)". Mehrere 
                          Sammelbände zu den Symposien der Gesellschaft haben 
                          sich zu echten Klassikern für alle, die sich für 
                          MusikMedizin interessieren, entwickelt.  
                           
                         
                          Aus Band 1: Hall of Fame:  
                          Prof. Dr. med. Ralph Spintge 
                        ist 
                          einer der Pioniere und Wegbereiter der MusikMedizin. 
                          Über seinen "gewöhnlichen" Tätigkeitsbereich 
                          als Spezialist für Schmerztherapie, Anästhesie 
                          und Arbeitsmedizin hat er derzeit sicherlich einen vollen 
                          Terminkalender: Direktor der Interdisziplinären 
                          Schmerzklinik und des Forschungslabors für MusikMedizin 
                          am Sportkrankenhaus Hellersen in Lüdenscheidt, 
                          beigeordneter Professor am Institut für Musikforschung 
                          San Antonio der University of Texas, als Gründungsmitglied 
                          und geschäftsführender Direktor der International 
                          Society for Music in Medicine (ISMM) und deutscher Verbindungsoffizial 
                          der International ArtsMedicine Association (IAMA).  
                        Autor 
                          von vier Büchern über Musik in der Medizin 
                          und zahlreichen themenbezogenen Fachartikeln, ist Spintge 
                          ferner Mitherausgeber des International Journal of Arts 
                          Medicine (IJAM). Darüberhinaus ist er noch Mitglied 
                          der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie, 
                          der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie 
                          und Psychopathometrie und Ehrenmitglied der Katalonischen 
                          Gesellschaft für Musiktherapie. 
                                  Seine 
                                    Approbation als Doktor der Medizin erhielt 
                                    Spingte im Jahre 1981 an der medizinischen 
                                    Fakultät der Rheinisch-Westfälischen 
                                    Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn. 
                                    Seine Doktorarbeit befaßt sich mit der 
                                    Musik als Therapeutikum bei perioperativen 
                                    Angstzuständen. Er kann auf 18 Jahre 
                                    Erfahrung in der MusikMedizin-/ Musiktherapieforschung  
                                    und 15 Jahre Berufserfahrung in der klinischen 
                                    Medizin zurückblicken (Anästhesie, 
                                    Intensivstation, Innere Medizin, Schmerztherapie 
                                    und arbeitsmedizinische Gesundheitsvorsorge). 
                                  Während 
                                    mehrerer Auslandsaufenthalte leitete Spintge 
                                    in Kooperation mit Naturwissenschaftlern, 
                                    Medizinern und Psychologen eine Reihe psychophysiologischer 
                                    Studien zu den anxioalgolytischen Wirkungen 
                                    von Musik bei operativen Eingriffen, in der 
                                    Anästhesie, bei Schmerztherapie, in der 
                                    Zahnmedizin und der Geburtshilfe. Dabei arbeitete 
                                    er mit Wissenschaftlern der Universität 
                                    von Hirosaki, Japan, der Universität 
                                    Wien, der Erasmus-Universität Rotterdam, 
                                    den Universitäten Marburg, Osnabrück 
                                    und Bonn, der Freien Universität Berlin 
                                    und dem New South Wales State Conservatorium 
                                    of Music in Sydney, Australien.  
                                  
                        Seit 
                          1989 arbeitet er im Rahmen eines von der Deutschen Sportilfe 
                          gesponserten Langzeit-Forschungsprogrammes an Untersuchungen 
                          zum neurovegetativen Status im menschlichen Organismus 
                          mit dem Max-Planck-Institut in  Dortmund, der Freien 
                          Universität Berlin, der Universität Stuttgart 
                          und dem Bundesforschungszentrum Jülich zusammen. 
                          Seit 1991 leitet er ein Forschungsprogramm zur Wirkung 
                          von Musik bei Schmerzen und Streß, das von der 
                          Deutschen Forschungsgesellschaft für Innovationen 
                          in der Medizin finanziert wird. Von 1987 bis 1991 war 
                          Spintge Dozent für MusikMedizin-/Musiktherapieforschung 
                          in der medizinschen Fakultät der Universität 
                          zu Münster. Er zeichnet mitverantwortlich für 
                          die Organisation von mittlerweile zehn internationalen 
                          Konferenzen, die letzte 1996 zum Thema "MusikMedizin" 
                          am Zentrum für Gesundheitswissenschaften der University 
                          of Texas in San Antonio (USA). Chairboarder von Energon, 
                          Professor für Musiktherapie 
                          in Hamburg 
                        Artikel 
                          von Prof. Ralph Spintge über  
                          "Musik in Anaesthesie und Schmerztherapie 
                          http://home.t-online.de/home/02351945-6/schmerz.htm 
                        Weiter 
                          zum 2. Teil 
                           
                          Energon 
                          CDs bei Amazon bestellen 
                           
                        Interview 
                          mit Prof. Dr. med. Ralph Spintge 
                                  
                          
                                  
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